Meine Reisen

Daheim verblasst, die Welt rückt nah

Um Geschichten aus aller Welt erzählen zu können, muss man sie zuerst kennenlernen. 

Inspiration und Liebe für die Menschen, Gesellschaften und Länder dieser Welt sammle ich deswegen auf meinen Reisen.

Kaum etwas löst in mir so viel Adrenalin, Faszination und manchmal auch Angst aus, wie die ersten Tage in einem neuen Land. Ob auf den Vulkanen in Nicaragua, den Shinto-Tempeln im ländlichen Japan, dem Drakensberg-Gebirge in Lesotho oder auf den unbefestigten Straßen im georgischen Kaukasus. All das will ich sehen, kennenlernen und verstehen.

Um einen kleinen Einblick in meine Reisen in bisher 36 Länder unseres Planeten zu geben, hier ein paar Beispiele.

Georgien 2024

Im Sommer 2024 war ich für zwei Wochen in Georgien und im Kaukasus unterwegs. Obwohl das Land sehr viel mehr zu bieten hat als das Gebirge, habe ich die meiste Zeit in den Bergen verbracht. Für mich hat sich das Land häufig wild und unverbraucht angefühlt, auch weil große Touristenströme bisher ausbleiben. Viele Gebäude erinnern an die Soviet-Ära, manche Stadtteile in der Hauptstadt Tiblisi versprühen alten Prunk. Besonders spannend war für mich die Geburtsstadt von Josef Stalin, wo ein großes Museum in der Stadtmitte an ihn erinnert. Hier wird auch ein Kontrast offensichtlich, der die Georgier spaltet. Obwohl viele von ihnen positiv in Richtung Russland blicken, sind große Teile der jungen Bevölkerung wenig begeistert von dem Einfluss, den das Land im Norden noch heute hat. Mein Besuch an der Grenze zu Südossetien, einer Region, die zwischen Georgien und Russland gespalten ist, hat mir gezeigt, wie präsent politische Spannungen auch hier sind. Ob sich das Land zukünftig in Richtung EU oder Russland orientieren wird, ist aktuell schwer zu sagen.

Auslandssemester Japan 

Im Wintersemester 2023/2024 habe ich an der Kwansei-Gakuin University in Nishinomiya in Japan studiert. In den 6 Monaten Aufenthalt im Land habe ich nicht nur studiert, sondern auch die japanische Kultur und Denkweise kennengelernt. Die Gelegenheit, auf der anderen Seite der Weltkugel zu sein, habe ich nicht verstreichen lassen, und habe zusätzlich noch Südkorea und Taiwan bereist. Dieser Kontrast war enorm hilfreich für mich, die Dynamiken und Sorgen der einzelnen Länder zu verstehen. 

Südkorea ist eine aufstrebende Demokratie mit einer modernen Wirtschaft. Die Hauptstadt Seoul ist moderner als jede andere Metropole, die ich je gesehen habe, und das höchste Gebäude der Stadt - der Lotte World Tower - streckt sich weiter in den Himmel als alle Wolkenkratzer in der “westlichen Welt”. Gleichzeitig schwelt der ewige Konflikt mit Nordkorea, nur wenige Kilometer entfernt von der Hauptstadt. Die entmilitarisierte Zone zu besichtigen, war auf dieser Reise ein ganz besonderer Moment für mich.

Japan ist die älteste und nach Umfragewerten beliebteste Industrienation Asiens. Das helle weiß der südkoreanischen Großstädte wechselt sich hier mit stilvollen, aber etwas in die Jahre gekommenen Farben. Zwar ist die Gesellschaft hier freundlich, ruhig und auf Sauberkeit bedacht. Dieser gefühlte Frieden basiert aber auf strengen gesellschaftlichen Regeln, die zu viel Druck unter den Menschen führen. Die aktuell schwächelnde Wirtschaft und der demographische Wandel, der hier ebenso stark wirkt wie in Deutschland, setzen junge Menschen zusätzlich unter Druck. 

Taiwan wiederum hat sich für mich wie eine Sammlung aus Gegensätzen angefühlt. Aufgrund der von China ausgehenden Aggressionen und den Ereignissen der Vergangenheit, können sich viele Taiwanerinnen und Taiwaner nicht mit der chinesischen Kultur identifizieren. Und das, obwohl die meisten von ihnen aus China stammen und insbesondere der chinesische Buddhismus an vielen Stellen unübersehbar ist. Popkulturelle Einflüsse kommen oft aus Südkorea oder Japan, ebenso wie Marken und Restaurantketten. Trotz dieser gefühlten Zerrissenheit strahlt das Land eine eigene Identität aus und es kann sich bekanntlich mit seiner Produktion von Halbleitern in der Weltwirtschaft behaupten. 

 

Südliches Afrika 2023

Einmal Viktoriafälle und zurück. Das war in etwa unser Motto, als wir im März 2023 mit einem Geländewagen von Johannesburg in Südafrika aufgebrochen sind. 4 Wochen, 5 Länder und 4000 Kilometer durch das südliche Afrika. Auf dieser Reise haben wir erlebt, wie die Apartheid Südafrika gezeichnet hat, und wie tief gespalten - zwischen arm und reich - das Land heute noch ist. 

Im Kontrast dazu stand Botswana. Das Land ist bekannt als “Schweiz von Afrika”,denn hier werden große Mengen von Diamanten gefördert. Wie so viele andere Staaten wurde das Land durch die Kolonialpolitik ausgebeutet. Heute beobachtet man hier aber verhältnismäßigen Wohlstand mit guten Straßen, Krankenhäusern und kleinen Shopping-Malls, die regelmäßig in der endlosen Dornsavanne auftauchen. Das spricht nicht nur für die Wirtschaft, sondern auch für eine funktionierende Demokratie, die Gewinne in Land und Menschen investiert hat.

Auch unsere anderen Stopps in Simbabwe, Eswatini und Lesotho haben uns verschiedenste Menschen, Städte und Landschaften gezeigt. Alle diese Länder sind nicht nur reich an Natur, wie viele von uns glauben. Sie sind reich an Menschen mit Ideen, Courage und Tatendrang, den wir auf der Welt so dringend brauchen.

Nicaragua 2021

Wir erinnern uns alle noch gut an die Corona-Pandemie. Und auch wenn im Spätsommer 2021 schon viele der Beschränkungen wieder aufgelöst wurden, war bereits die Anreise nach Nicaragua ein Abenteuer. Trotz der Schönheit des Landes gibt es in Nicaragua kaum touristische Infrastruktur, Englisch sprechen hier nur wenige. Dafür ist das Land reich an Eindrücken und - besonders spannend - Vulkanen. 

Ebenfalls interessant: In Nicaragua findet man den größten Süßwassersee Mittelamerikas. Ursprünglich war geplant, den heutigen Panamakanal durch eben diesen See zu verlegen. Da der See als Süßwasserquelle aber unersetzlich war, wurde das Projekt nach Panama verlegt. Wirtschaftlich war das für Nicaragua zwar ein Nachteil, für die Natur aber ein Glücksfall. Gleichzeitig dient der See als gefühlte Grenze für Touristinnen und Touristen. Östlich des Sees hat die Regierung des Landes wenig Einfluss. Viele der Vulkane und Strände (wer braucht die schon, wenn man Vulkane hat) liegen aber westlich des Sees und garantieren eine beeindruckende Landschaft. 

Während meinem Aufenthalt konnte ich viele der zugänglichen Teile des Landes erkunden, dabei auch 5 Vulkane.

Funfact: Um das Infektionsrisiko zu senken, wurden damals noch Geldscheine desinfiziert. Folglich hat Papiergeld meist feucht den Besitzer gewechselt. 

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